DER HIMMELBLAUE SCHUH oder DIE TRAUMWELTEN DES HUGO VON HOFMANNSTHAL
eine poetische Interpretation
„...gerade das ist diese seltsame meinige Zauberwelt, ich kann das doch nicht hergeben wieder für die
beständige fürchterliche Wirklichkeit...“
Von und mit Jovita Dermota,
Klaus Kämper, Cello
bzw Marcus Vorzellner, Klavier
Ein dichtes Geflecht von Bildern legt sich übereinander, bei der Annäherung an das vielschichtige Werk von Hugo von Hofmannsthal. Eine Art Hologramm entsteht.
In der Spiegelung der Zeitströme der Jahrhundertwende vor dem Zusammenbruch der Alten Welt, bis hin zum Heraufdämmern der Neuen Zeit, ordnen sich die Textbausteine im Werk von Hugo von Hofmannsthal übereinander, wie in einem Kaleidoskop sich ständig neu gestaltender Bilder.
Changierend zwischen Wissenschaft, Kulturpolitik und vielfältigsten Arbeiten für Theater, Tanz und Oper – da vorrangig in der Mitarbeit mit Richard Strauss, Alfred Roller und Max Reinhardt– zugleich immer auch auf der Suche nach den Wurzeln des Menschseins, der Prähistorie, der Beschwörung großer Kulturen, als Quelle seines poetologischen Schaffens, definiert er diese oftmals auch zerrissenen Positionen zwischen seiner „...Zauberwelt“ und der „beständigen fürchterlichen Wirklichkeit...“.
Dieses Leseprogramm ist ein Versuch, das außerordentliche Leben und Werk von Hugo von Hofmannsthal zu skizzieren, mit klaren, dann auch wieder verschwimmenden Konturen.
In Texten, Briefen, Reden und Auszügen aus dem poetischen Werk werden seine Suche nach den Wurzeln unserer Identität thematisiert, wie auch sein leidenschaftlicher Appell, persönliche und politische Verantwortung zu übernehmen, geleitet durch die Elementarkräfte der Kunst.
„Die Wahrheit über einen Lebenden sagt man glaub ich (und wohl auch über einen Toten) wenn man sich ganz an das Produzierte hält. Dies unendlich dichte Gewebe geistiger Relationen (immer dichter je mehr man sich darein vertieft) wird allmählich zur Hieroglyphe, zum Gesicht...“ HvH